Sperrgebiet zum Schutz der Dohlen- und Edelkrebse

Die einheimischen Dohlen- und Edelkrebse der Pfaffnern im Kanton Aargau stehen unter einem besonderen Schutz: Seit 2017 bewahrt sie eine Wandersperre im Unterlauf vor dem Kontakt mit gebietsfremden Signalkrebsen. In diesem Bereich sind nun Edelkrebse an der Krebspest verendet. Um die für Krebse gefährliche Tierseuche nicht zu verschleppen, hat der Kanton ein Sperrgebiet um die Wandersperre eingerichtet.

Veröffentlicht am 21.03.2024

Nach dem Fund von toten einheimischen Edelkrebsen im Unterlauf der Pfaffnern im Kanton Aargau hat das Zentrum für Fisch- und Wildtiermedizin (FIWI) in Bern Ende Februar bei insgesamt vier Krebsen aus der Pfaffnern die Krebspest diagnostiziert. Dies geht aus einer Medienmitteilung des Kantons Aargau hervor. Bei der Pilzerkrankung, die für die einheimischen Krebse tödlich verläuft, handelt es sich um eine zu bekämpfende Tierseuche gemäss Eidgenössischer Tierseuchenverordnung. Tote Krebse wurden direkt oberhalb der Krebs-Wandersperre auf dem Gemeindegebiet von Rothrist gefunden. Um eine Verschleppung der Krebspest zu verhindern und zum Schutz der einheimischen Dohlen- und Edelkrebsbestände im Oberlauf der Pfaffnern und ihren Seitenbächen, hat der Veterinärdienst des Departements Gesundheit und Soziales in Absprache mit der Abteilung Wald, Sektion Jagd und Fischerei des Departements Bau, Verkehr und Umwelt ein Sperrgebiet über die Pfaffnern erlassen. Dieses erstreckt sich von der Mündung in die Aare auf dem Gemeindegebiet von Rothrist aufwärts bis zur kantonalen Hydrometrie-Messstation auf dem Gemeindegebiet von Vordemwald.

Eine Wandersperre gegen invasive Krebse

Invasive Signalkrebse breiten sich seit einigen Jahren stark in der Aare aus, schreibt der Kanton Aargau weiter. Die exotische Art dringt auch in Seitengewässer vor. Sie bringt die letzten Bestände von einheimischen Flusskrebsen durch Konkurrenz arg in Bedrängnis und kann bei einem Kontakt die für einheimische Krebse tödliche Krebspest übertragen. Aus diesem Grund hat der Kanton Aargau im Jahr 2017 eine Krebssperre erstellt. Sie liegt rund 500 Meter vor der Einmündung der Pfaffnern in die Aare. Die Krebssperre wurde mit dem Ziel konstruiert, das Vorkommen von Dohlen- und Edelkrebsen in der Pfaffnern vor dem Einwandern von gebietsfremden Flusskrebsen zu schützen.

Das Seuchengeschehen wird überwacht

Ob nun tatsächlich Signalkrebse die Sperre überwunden haben, kann die Fischereifachstelle des Kantons Aargau nicht bestätigen. Bis jetzt ist nur einmalig eine sehr geringe Anzahl toter Krebse direkt an der Sperre gefunden worden. Diesen Bereich überwacht nun die Fischereiaufsicht. Mit Beginn der Aktivitätszeit der Flusskrebse im April und Mai kann eine intensive Suche nach gebietsfremden Krebsen im betroffenen Abschnitt beginnen.

Wachsam sein

Die Massnahmen im Sperrgebiet zielen darauf ab, eine Weiterverbreitung des Krebspest-Erregers innerhalb der Pfaffnern wie auch in andere Gewässer zu verhindern und beinhalten, dass lebende Krebse weder ins Sperrgebiet noch aus diesem gebracht werden dürfen. Um auch eine indirekte Verschleppung des Erregers über Schuhwerk, Kleidung, Material usw. zu verhindern, darf das Gewässer im Sperrgebiet nicht betreten werden. Die Fischereifachstelle steht mit den Gemeinden sowie auch mit den kantonalen Stellen im engen Austausch. An einem Infoanlass vor Ort hat der Kanton die lokalen Fischerinnen und Fischer informiert und kann für die Umsetzung der Massnahmen auf eine grosse Bereitschaft und Unterstützung der Angelfischenden der Pfaffnern zählen.

Die Fischereifachstelle bittet, auffällige Beobachtungen von Krebsen zu melden.

Quelle: Departement Bau, Verkehr und Umwelt, Kanton Aargau
Bild: Departement Bau, Verkehr und Umwelt, Kanton Aargau

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