Jeder dritte Schweizer befürwortet präventive Entnahme von Wolfsrudeln

Seit dem 1. Dezember 2023 ist in der Schweiz der präventive Abschuss ganzer Wolfsrudel gesetzlich erlaubt. Gegen einen Teil der daraus entstehenden Abschuss-Verfügungen wurden durch verschiedene Umweltschutzverbände und -organisationen Beschwerden eingereicht. Eine YouGov-Umfrage untersuchte die Stimmung der Bevölkerung.

Veröffentlicht am 18.03.2024

In der Schweizer Bevölkerung wird der Beschluss des Bundesrats genäss der Medienmitteilung von YouGov, einem Markt- und Sozialforschungsinstitut im deutschsprachigen Raum, nur von einer Minderheit gutgeheissen: 33 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer geben an, den präventiven Abschuss zu befürworten, 46 Prozent lehnen ihn ab. Die Befürwortung ist unter älteren Befragten signifikant grösser als unter jüngeren. So spricht sich die Hälfte der 60- bis 79- Jährigen (49 Prozent) für den präventiven Wolfsabschuss aus, unter 18- bis 29-Jährigen sind es nur 20 Prozent. 

Fehlende natürliche Feinde als Hauptgrund der Befürworter

Die Abschuss-Befürworter nennen als wichtigsten Grund, dass der Wolf keine natürlichen Feinde habe und eine Rudelregierung durch den Menschen daher notwendig sei (55 Prozent). 38 Prozent sagen, dass durch den Abschuss Leid an Nutztieren verhindert werden kann. 36 Prozent sagen, dass die Lebensgrundlage für Nutztierhalterinnen und -halter durch den Wolf gefährdet sei.

Diejenigen, die den präventiven Abschuss ablehnen, nennen als wichtigsten Grund für ihre Haltung, dass ein Abschuss mit besseren Schutzvorrichtungen für Nutztiere nicht notwendig sei (48 Prozent). 31 Prozent sind der Meinung, dass es keinen Sinn mache, den Wolf anzusiedeln und ihn anschliessend präventiv abzuschiessen. 26 Prozent sagen, dass der Wolf wichtig für die Biodiversität sei.

Zwei Drittel der Bevölkerung nehmen das Thema mindestens mehrmals pro Monat medial wahr

Der präventive Abschuss von Wolfsrudeln beschäftigt die Gesellschaft, was sich auch durch die Wahrnehmung in den Medien spiegelt, heisst es weiter in der Mitteilung. 33 Prozent aller Schweizerinnen und Schweizer geben an, dass sie in den letzten drei Monaten in den Medien zwei bis dreimal pro Monat etwas zum Thema gehört, gesehen oder gelesen haben. Weitere 34 Prozent haben das Thema jede Woche einmal bis täglich medial wahrgenommen.

Jeder Dritte hält die Ansiedlung des Wolfes für wichtig

Die Ansiedlung / Einwanderung des Wolfes in der Schweiz finden 32 Prozent aller befragten Schweizerinnen und Schweizer wichtig bis sehr wichtig (Antworten 8 bis 10 einer Zehner-Skala, wobei 1= «überhaupt nicht wichtig für die Schweiz» und 10= «sehr wichtig für die Schweiz» bedeutete). Demgegenüber wird die Ansiedlung des Steinbocks als wichtiger eingeschätzt (76 Prozent). Im Mittelfeld liegen der Bartgeier (56 Prozent) sowie Biber und Luchs (je 47 Prozent).

Das sind Ergebnisse einer YouGov-Umfrage, für die 1’260 Personen in der Schweiz vom 23. bis 26. Februar 2024 per standardisiertem Online-Interview im aktiv rekrutierten und verifizierten Schweizer Panel befragt wurden. Die Ergebnisse sind für die Schweizer Bevölkerung ab 18 Jahren repräsentativ, schreiben die Verantwortlichn zum Schluss.

Quelle: YouGov Schweiz AG
Symboldbild: Pexels

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