Jagd, Motoren und Geselligkeit
Am 19. November 2023 findet im Ace Cafe Luzern in Rothenburg das erste Jäger- und Forstfahrzeug-Treffen statt. Ein Anlass, der nicht nur Autofans ansprechen soll.

Beim Jäger- und Forstfahrzeug-Treffen im Ace Cafe Luzern in Rothenburg werden nicht nur zahlreiche Vehikel der Besucherinnen und Besucher – ob Subarus, Defender, Land Cruiser, Jimnys und viele mehr – im Fokus stehen. Beim Anlass dreht sich auch alles rund um das Thema Jagd, Schiessen, Wald, Ferngläser, Motorsägen und Forstbekleidung. JAGD&NATUR unterhielt sich mit dem Ideengeber des Anlasses und Inhaber des Ace Cafes Dany Kunz.
JAGD&NATUR: Von einer Fernfahrer-Raststätte in Stonebridge über die Ace Cafe’s in London und Peking bis hin zum Ace Cafe in Rothenburg. Herr Kunz, wie hat sich das Ace seit seiner Eröffnung 2015 entwickelt?
Dany Kunz: Wir haben nun seit knapp neun Jahren die Tore vom Ace Cafe Luzern hier in der Industriezone von Rothenburg offen. Unfassbar, was alles in diesen Jahren passiert ist! Als wir eröffneten, pilgerten 11 000 Menschen zu uns. Seither treffen sich Motorenenthusiasten, Freiheitsliebende, Menschen aller Alters- und Einkommensklassen bei uns. Ich bin stolz drauf, dass sich eine derartige gesellschaftliche Durchmischung etabliert hat. Jeder kann bei uns Zeit verbringen und mit Gleichgesinnten fachsimpeln, Fahrzeuge bestaunen oder aber auch einfach am Mittag oder Abend zum leckeren, regionalen Essen kommen.
Das Motto des Ace Cafes lautet: Motors, Food and Rock'n'Roll. Was ist das Herz des Ace Cafes?
Kunz: Unser Herz schlägt einzig und allein dafür, den Gast glücklich zu machen. Ob er nun mit seinem Fahrzeug anreist, um beim «Meet» (Anm. der Red.: so werden die Veranstaltungen dort genannt) teilzunehmen, als Gast, der mit der Familie essen will, oder als Arbeitnehmer, der am Mittag zum Zmittag kommt. Alle Bereiche decken wir ab und wenn der Gast sich wohl fühlt, dann sind wir glücklich. Aber klar ... Ich bin ein Petrolhead, der ein grosses Faible für Motoren hat. Auch nach all den Jahren kann ich mich nicht sattsehen, wenn spannende Vehikel bei uns sind.
Im November findet zum ersten Mal das Jäger- und Forst-Fahrzeug-Treffen statt. Woher kommt die Idee und was möchtet ihr erreichen?
Kunz: Man weiss, dass ich ein grosser Fan von Offroad- Fahrzeugen bin, einige Defender selber besitze und auch in meiner Freizeit vor allem an Orten in der Natur bin, wo keine oder wenig Menschen sind. Wie geht der Jäger oder Förster seiner Arbeit nach? Welches Fahrzeug bringt ihn dahin? So kam ich auf die Idee, diese Zielgruppe zu vereinen. Und so kam die Idee, die ich sofort mit verschiedenen Personen besprochen habe, die ein Teil davon werden könnten. So war beispielsweise Urban Hüppi von Brünig Indoor Schiesszentrum sofort Feuer und Flamme. Jetzt ist es so, dass wir ein richtig schönes Aufgebot an Ausstellern und Besuchern haben werden.
Weshalb sind Fahrzeuge von Jägern und Forstleutenein Treffen wert?
Kunz: Da sind wir wieder abseits der Asphaltstrasse unterwegs. Und diese Fahrzeuge faszinieren mich. Kürzlich bin ich einen Tag den neuen INEOS Grenadier Probe gefahren. Ein spannendes Konzept. Es kann aber auch ein alter Land Rover, ein VW-Amarok-Pick-up oder ein spezifisches Wald-Vehikel sein. Das hat genauso Platz wie die Feuerwehrfahrzeuge, historische Militärfahrzeuge oder Traktoren – diese Fahrzeuge haben auch ein «Meet», welches sie bei uns im Ace zum Treffen mobilisieren.
Welche Berührungspunkte hatten Sie bisher mit der Jagd?
Kunz: In meinem Büro hängt ein grosses Hirschkopf-Präparat. Als ehemaliger Produktmanager von Jägermeister war ich diesem Tier irgendwie immer nah. Ich habe grossen Respekt davor, welche Ausbildung und welches Wissen ein Jäger haben muss, um sich draussen in der Natur respektvoll aufzuhalten und das Tier fair zu erlegen. Einige meiner Freunde sind auf der Jagd und erzählen von Erlebnissen. Ich halte mich oft im Wald auf, hatte lange einen Hund und denke, dass mein nächster Begleiter auf vier Pfoten mich wieder mehr in die Ruhe des Waldes bringt. Ich bin ein Naturmensch, durch und durch.
Stösst der Anlass bisher auf grosses Interesse?
Kunz: Die Rückmeldungen sind durchwegs gut. Man hat immer irgendwelche Menschen, die dann ein Problem mit der Jagd an sich haben. Die sprechen wir ja auch nicht an. Heutzutage muss man so vielen Meinungen gerecht werden, da ist es unmöglich «Everybody’s Darling» zu sein. Wir haben schon öfter polarisiert und ziehen unser Ding durch. Ich konzentriere mich auf die Gäste, die gern bei uns sind, und halte Abstand von Kritikern, Haters oder frustrierten Menschen mit schlechten Vibes. Wir wollen hier eine schöne, ausgelassene Stimmung und das gelingt uns fast immer.
Was erwartet die Besucher an diesem Tag?
Kunz: Wir haben ein grosses Aufgebot an Ausstellern und spannenden Programmpunkten. Beispielsweise kocht Stefan Wiesner (Der Hexer vom Bramboden, Sternekoch) eine leckere Jagdwurst auf dem originalen Feuerring vor dem Ace, wir haben Swarovski Optik, Ineos Grenadier, Subaru, VW Amarok, Brünig Indoor und einige weitere Highlights bei uns. Es können Jagdfreunde, Familien, Interessierte und Freunde von Jagdhunden zu uns kommen und die Zeit zusammen verbringen. Wir sind so gespannt, was alles abgeht. Eines ist schon mal toll: Egal, wie das Wetter wird, die Besucher dieses Anlasses sind wetterfest. Genauso wie die Fahrzeuge, die anrollen werden.
Soll dies ein regelmässiger Event werden?
Kunz: Definitiv! Wir wollen es auch im 2024 wieder durchführen, wenn nicht gleich alle Stricke reissen. Das wird aber mit Sicherheit ein gelungener Anlass, den wir wiederholen. Das ganze Ace-Team und ich freuen uns tierisch!
Interview: Nathalie Homberger
Hauptbild: zVg.
Eckpunkte zum Anlass
Alle Treffen im Ace Cafe laufen im Grundsatz gleich ab. Ab 10 Uhr ist der Vorplatz vom Ace Cafe reserviert für das jeweilige Thema. Am 19. November dürfen während dieser Zeit nur die Forst- und Jagdfahrzeuge vorfahren. Die Besucher parken hinter dem Ace Cafe auf dem grossen Parkplatz und werden vom Parkdienst eingewiesen. Gestartet wird um 10 Uhr und das Ace-Team möchte dann den Besuchern freien Lauf lassen. Am Morgen gibt’s wie immer das leckere «English Breakfast» und ab dem Mittag gibt es dann neben Spare Ribs oder Burgern auch die Wurst vom Hexer. Daneben kann man sich beim Bestaunen der Ausstellerflächen vertun. Und vor allem Freunde und Gleichgesinnte treffen.
Die Geschichte des Ace Cafes
Das Ace Cafe ist eine ehemalige Fernfahrer-Raststätte und wurde 1938 an der damals brandneuen North Circular Road in der Nähe von London gegründet. Es war ein einfaches Strassencafé für Reisende, insbesondere für Lastwagenfahrer. Durch seine Nähe zu Grossbritanniens schnellem Fernstrassennetz und seine 24-Stunden-Öffnung zog das Ace Cafe bald auch Motorradfahrer an. Die Raststätte wurde während der Bombenangriffe im Zweiten Weltkrieg beschädigt. Nach dem Wiederaufbau 1949 wurde sie schnell zum Treffpunkt von Motorradfahrern und zu einem Schwerpunkt der Rock-'n'-Roll-Subkultur der 1950er-Jahre. Die Raststätte wurde im Jahr 1969 geschlossen, jedoch 1997 wieder eröffnet. Seither besitzt sie Niederlassungen in Florida und Peking. Seit 2015 gibt es ebenfalls in Rothenburg (LU) ein Ace Cafe. Dany Kunz, Inhaber und Geschäftsführer, besuchte im Jahr 2013 das Ace Cafe in London. Das Konzept u?berzeugte ihn und er gründete das Ace Cafe Luzern. Das Lokal vereint eine gute Küche im regulären Restaurantbetrieb sowie industrielle und spannende Architektur. Ob Tattoo-Shop, Barber, Kleiderladen oder ein Tiny-House- Konstrukt aus Stahl, welches auf dem Platz steht – es bietet ein Rundum-Paket für Menschen, die den Lebensstil rund um Motoren und Rock'n'Roll gerne haben. Das Ace führt rund 130 Events pro Jahr durch. Das können Motorrad-Treffen von Marken wie Harley Davidson bis hin zu Triumph sein und im Autobereich vom Oldtimer, Sportwagen oder VW-Bus-Treffen. Die Veranstaltungen sollen gemäss Dany Kunz alle Arten von Vehikeln ansprechen. Die Anlässe finden immer samstags und sonntags von 10 Uhr bis 16 Uhr statt. Dann wechselt das Ace wieder in den normalen Restaurantbetrieb. Grosse «Meets» ziehen gerne mal über 1000 Personen an. Das Wetter und die Art spielen dabei eine matchentscheidende Rolle. Alle Infos zum Ace Cafe und dessen Angebot sind unter acecafeluzern.ch zu finden.
Die Veranstaltungen im Ace Cafe sollen alle Arten von Vehikeln ansprechen. (Bild: zVg.)
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