Gamsblindheit im Pilatusgebiet

Nach einigen Wochen ohne entdeckte Fälle wurden im Pilatusgebiet Anfang Juli wieder vier erkrankte Gämsgeissen festgestellt. Sie waren vollständig erblindet und mussten durch die Wildhut erlegt werden. Damit sind es seit März dieses Jahres 18 Tiere, die auf Obwaldner Boden, und drei Tiere, die auf Nidwaldner Gebiet erlegt werden mussten.

Veröffentlicht am 08.09.2022

Gemäss Mitteilung rechnet der Kanton Obwalden mit weiteren verendeten, aber unentdeckten Tieren. Gemessen an der Gesamtpopulation von 100 bis 150 Gämsen in diesem Gebiet, ist dies eine grosse Zahl. Klaus Hurschler, der zuständige Wildhüter, sagte bereits im März: «Das Überleben der Population ist zurzeit nicht gefährdet. Wenn sich die Krankheit aber weiter ausbreitet, wird es immer schmerzhafter für den Bestand.» Denn bereits vergangenen März wurde die hochansteckende bakterielle Augenkrankheit im Gebiet Pilatus festgestellt. Sie wird durch Kontakt oder Insekten übertragen und kann bis zur Erblindung von Schafen, Ziegen, Gämsen und Steinböcken führen. So stark betroffene Tiere sind nicht mehr überlebensfähig: Sie finden weder Wasser noch Nahrung oder stürzen ab.

Doch es gibt auch für erkrankte Wildtiere Hoffnung: Unter idealen Bedingungen können sie genesen und sind danach immun. Um die nötige Ruhe zu gewährleisten, hat der Obwaldner Regierungsrat bis Ende Jahr ein Jagdverbot im Wildzählkreis 1, Pilatus, erlassen. Auch Besuchende sind aufgefordert, den Wildtieren grösstmögliche Ruhe zu geben. Es gilt: Verbleiben Sie auf dem offiziellen Wanderwegnetz. Führen Sie Hunde an der Leine. Gleitschirmler mögen das Fluggebiet zwischen Widderfeld, Matthorn, Windegg und Klimsenhorn meiden oder es mindestens nach dem Start geradlinig und schnellstmöglich verlassen.

Quelle: wildtier.ch

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