Ein Abschied und ein Neuaufbruch
Am 24. Juni fand in Thun unter der Leitung von Präsidentin Thekla Homberger die diesjährige Generalversammlung von Jagdhornbläser-Schweiz statt. Das wichtigste Traktandum war die Verabschiedung und Würdigung von Robert Obrist nach 23-jähriger Tätigkeit im Vorstand, wofür er zum Ehrenmitglied ernannt wurde.
Mit grossem Applaus und der Verleihung der Ehrenmitgliedschaft wurde Robert Obrist aus dem Vorstand von JagdhornbläserSchweiz verabschiedet. Nicht nur wegen der ausserordentlich langen Amtszeit (23 Jahre), sondern auch, weil er im Vorstand als Präsident der Musikkommission das eigentliche Kernressort betreute. Ihm und seiner Kommission oblag die Organisation der eidgenössischen Jagdhornbläserfeste und damit verbunden die Wahl der zum Vortrag kommenden Wett- und Gesamtchorstücke, die Verpflichtung und Betreuung der Experten und die Umschreibung der verschiedenen Wettspielkategorien.
Dem ehemaligen Präsidenten Roman Schmid oblag es, die Tätigkeit von Robert vor der Versammlung zu würdigen: «Robert erwies sich in seinem Amt als absoluter Könner und Kenner. Sämtliche Reglemente und Richtlinien im Zusammenhang mit dem Bläserwettbewerb tragen seine Handschrift. Auch bei der Schaffung des Ausbilungs- und Übungsbuches ‹Jagdhornblasen für Frischlinge und alte Hasen› war er massgeblich beteiligt. Seine musikalische Kompetenz gründet auf langjähriger Erfahrung als Militärspielführer, Blasmusikdirigent und Leiter der Jagdhornbläser Fricktal und er hat etliche Spielstücke für Jagdhornbläsergruppen komponiert.» Doch damit nicht genug: «Robert war im Vorstand nicht nur ein kompetenter, sondern auch ein sehr kameradschaftlicher und liebenswürdiger Kollege», schloss Roman Schmid seine Ausführungen.
Zum Nachfolger von Robert Obrist schlug der Vorstand den Bündner Sascha Wenk vor, der leider wegen einer anderen Verpflichtung nicht anwesend sein konnte. Als Musiklehrer, Militärtrompeter, Absolvent des Musikkonservatoriums, Dirigent der Musikgesellschaft Sargans und langjähriger Leiter der Jagdhornbläsergruppe Falknis verfügt er über einen ähnlichen musikalischen Hintergrund wie Robert Obrist. Präsidentin Thekla Homberger freute sich, dass die Versammlung Sascha Wenk in absentia wählte und hiess ihn im Vorstand willkommen.
Auf gutem Kurs
Die statutarischen Traktanden zeigten auf, dass sich das Vereinsschiff auf gutem Kurs befindet. Die Finanzen stimmen und die Kontinuität im Vorstand konnte durch die turnusgemässe Wiederwahl von Daniela Fahrni und Luc Jallon gewahrt werden. Neben den Vorstandsmitgliedern gibt es auch unterstützende Mitarbeiter. Bis anhin war dies Marcel Gisin in der Musikkommission, neu wird auch Ronny Ackermann vom Aargauischen Bläsercorps die Musikkommission unterstützen. Zudem wird Daniel Nussberger im Bereich Social Media unterstützend mitwirken. Er arbeitet auch bei JagdSchweiz in dieser Funktion.
Leider werden immer wieder Bläsergruppen aufgelöst, meistens infolge mangelnden Nachwuchses. So mussten im vergangenen Vereinsjahr Austritte zur Kenntnis genommen werden. Dem stehen 2 Neueintritte gegenüber, somit zählt der Verein 48 Gruppen zu seinen Mitgliedern.
Neuaufbruch zur Nachwuchsförderung
Ein Problem, das fast alle Gruppen plagt, ist der Mangel an Bläsernachwuchs. «Mit Bedauern stellen wir fest, dass sich auch weiterhin Gruppen mangels Nachwuchses aufl ösen. Wir sind uns der Problematik bewusst und hoff en, dass wir es zukünftig schaff en werden, den Gruppen die notwendige Unterstützung zu bieten, um der Nachwuchsförderung wieder zu neuem Aufschwung zu verhelfen», führte Präsidentin Thekla Homberger in ihrem Jahresbericht aus. «Wir werden 2024 wieder ein Bläserseminar anbieten, insbesondere für musikalische Leiter/innen. Wir publizieren die Ausschreibungen für die kantonalen Bläserkurse weiterhin und zeigen dadurch auch das Engagement der einzelnen Gruppen. Weiterhin haben wir das Projekt ‹Jagdhorn? Natürlich!› gestartet. Wir arbeiten hier zusammen mit Musiklehrern aus der ganzen Schweiz und wollen einen Weg finden, wie wir die Nachwuchsförderung sicherstellen können. Ebenso intensivieren wir die Zusammenarbeit mit JagdSchweiz, momentan auch im Hinblick auf das Bläserfest 2025.» Urs Liniger, der als Vertreter der Gesellschaft Schweizer Museum für Wild und Jagd und gleichzeitig auch als Vertreter von JagdSchweiz an der Ver-sammlung teilnahm, betonte in seinem Grusswort, es sei sehr wertvoll, dass die Jagdhornbläser die Förderung des Nachwuchses auch von der Spitze her unterstützen: «Ich bin froh, dass sich der Verband vermehrt mit dem Thema Nachwuchsförderung befasst!»
Rahmenprogramm
Zur Generalversammlung der Jagdornbläser gehört immer auch ein kleines Rahmenprogramm. So begrüsste die Präsidentin die Teilnehmenden schon um 9 Uhr vormittags. Es folgte eine Stadtführung durch die Altstadt von Thun, der ein – verdankenswerterweise von JagdSchweiz gespendeter – Apéro folgte. Dieser und das daran anschliessende Mittagessen boten Gelegenheit zum Austausch unter den Teilnehmenden aus der ganzen Schweiz. Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung durch die Trompe-de-Chasse-Gruppe «Les Amis de St. Hubert» aus Delémont.
Bildbericht: Fredy Kradolfer
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