
Jagd & Erlebnis Archiv
April 2016: Rotwild am Grabserberg
Text und Fotos: Walter Sprecher
Juni 2015: Überraschung in der Mausefalle
Text und Fotos: Leo Strauss

Mai 2015: Der Himmel voller Milane
Text, Video und Bild: Raphael Hegglin
Rotmilane fühlen sich wohl im Zürcher Unterland. Die Population scheint von Jahr zu Jahr zuzunehmen: War vor 10 Jahren noch hie und da ein einzelnes Tier am Himmel zu beobachten, treten sie nun im Schwarm auf. So auch Mitte Mai im Weiler Katzenrüti. Die Milane fühlten sich vermutlich von toten Mäusen und anderen Kleintieren auf der frisch gemähten Wiese angezogen. Die Beobachter konnten bis zu 30 Rotmilane zählen, hinzu gesellten sich zwei Schwarzmilane und zwei Turmfalken.
Eine weitere Beobachtung deutet auf erhöhten Populationsdruck hin: Zunehmend gehen die Unterländer Rotmilane im Wald auf Nahrungssuche, wie Aufnahmen von einer Kirrung mitten im Wald und zahlreiche Beobachtungen belegen.
Feldhasen sind übrigens seit geraumer Zeit keine mehr zu sehen – während sie vor wenigen Jahren noch auf fast jedem sommerlichen Ansitz zu beobachten waren.
Oktober 2014: Die etwas andere Bergjagdgeschichte
Text und Fotos: Max Pfiffner
Der Wetterumsturz vom Dienstag auf den Mittwoch hatte tatsächlich Schnee gebracht, einen halben Meter bei Othmar zuhause auf 1170 Meter, jedoch sagte der Wetterbericht für die nächste Woche wieder prächtiges warmes Herbstwetter voraus.
So fuhr ich am Sonntagnachmittag erwartungsvoll wieder zu Othmar hinauf. Er unterrichtete mich, dass wir wegen des Schnees nicht mehr sehr weit in die Höhe steigen können, aber am Oberhag draussen habe er die Gämsen im unteren Bereicht der Planggen gesehen. Dort könnten wir doch etwas probieren.
So fuhren wir am Montag Morgen um acht Uhr wieder hinaus, stiegen durch feuchte Wiesen und Bruchharsch bis gegen 1500 Meter auf, und richteten uns zum Warten ein.
Rechts oben, bereits im Nachbarrevier, verschaffte sich ein starker Bock Überblick, um in der kommenden Brunft alles unter Kontrolle zu haben.Am frühen Vormittag erschienen hoch oben nacheinander Gämsen. Geissen mit ihren Kitzen, und Jährlinge. Aber eben, sie erschienen hoch oben, und dachten nicht daran, zu uns hernieder zu steigen. Das hatten wir uns nicht so vorgestellt. Da half auch das genaue Ansprechen nicht weiter.
Aber wer weiss, vielleicht ziehen sie ja im Lauf des Tages doch noch tiefer herab. So verbrachten wir den Vormittag vorerst mit weiter Beobachten, liessen uns die Sonne auf den Pelz scheinen und den Lieben Gott einen braven Mann sein.
Bis am Mittag um ein Uhr Othmar plötzlich lispelte: „Da schau einmal…“ Behutsam drehte ich den Kopf, und was ich erblickte, verschlug mir den Atem:
Zehn zwölf Meter unter uns schnürte der Luchs vorbei, ohne uns zu bemerken. Ich hatte die Geistesgegenwart, sofort den Fotoapparat aus dem Hosensack zu grübeln und einzuschalten.
Ich drückte ab und drückte ab, während er gemächlich weiter schnürte, verhoffte, weiter schnürte, weit hinaus Richtung vorderer Leuengang. Noch nie haben wir bisher den Luchs in freier Wildbahn gesehen, und jetzt zieht er so nahe an uns vorbei – unglaublich.
Er trägt ein Sender-Halsband, und heisst, wie mir Wildhüter Urs Büchler später berichtet, ALMA, und ist also ein Weibchen. Diese Begegnung wirkt den ganzen Nachmittag in uns nach, bis mit der untergehenden Sonne auch die Gämsen von ihrer Weide auswechseln. Da packen auch wir zusammen und machen uns auf den Heimweg.